Um sich greifende Phänomen Landgrabbing in Afrika (Adi’s Agro-Blog)

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Mal(i) développement: Gaddafi ante portas

Januar 3, 2011 von adriankrebs

Sekou Traoré ist Landwirt am Niger im malischen Soumouni. Nun ist sein karges Dasein aber gefährdet. Wie ihm kürzlich mitgeteilt wurde, war die soeben verstrichene die letzte Regenzeit, in der er sein Land bewirtschaften konnte. Der Grund: Das Land gehörte nicht, wie die Familie Traoré seit Generationen meinte, der Familie, sondern dem staatlichen Office du Niger. Dieses hat nun kurzen Prozess gemacht, und dem libyschen Staatschef Gaddafi 100 000 Hektaren Land – darunter Traorés Parzellen – für 50 Jahre zum Gebrauch überlassen.

Zahlen muss der libysche Leader dafür nichts, es genügt den staatlichen Landwirtschaftshütern das Versprechen, das die Bewässerungsinfrastruktur verbessert wird. Offenbar ist gemäss einem Bericht der New York Times davon auszugehen, dass Libyen die in Mali produzierten Güter exportieren wird, um die eigene Bevölkerung zu ernähren.

Diese kalte Enteignung hat in den Dörfern auf dem fruchtbaren Schwemmland im inneren Nigerdelta zu Protesten geführt. Dass sie etwas fruchten werden, ist unwahrscheinlich. Mit Gaddafi, ironischerweise der Mann der verdächtigt wird, die extremistischen Touaregrebellen zu unterstützen, die im Norden Malis für Instabilität sorgen, will es das mausarme Regime in Bamako kaum verderben.

(continued)

Author: Willem Van Cotthem

Honorary Professor of Botany, University of Ghent (Belgium). Scientific Consultant for Desertification and Sustainable Development.